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Feier zum Jubiläum des Grünen Knopfs: 5 Jahre Engagement für nachhaltige Textillieferketten!

 

Grüner Knopf Veranstaltung

© Kerstin Kater

In den letzten fünf Jahren haben mehr als 100 Unternehmen den Standard Grüner Knopf eingeführt, was bedeutet, dass rund 6500 Lieferanten von verbesserten sozialen und ökologischen Standards in etwa 30 Produktionsländern profitieren. Hinter diesen Zahlen stehen tausende Arbeiter*innen, die von besseren Arbeitsbedingungen profitieren. 
Dies ist nicht nur ein Anlass zum Feiern, sondern auch eine Gelegenheit, sowohl zurück als auch in die Zukunft zu blicken. Bei der gestrigen Jubiläums- und Fachkonferenz wurden die Meilensteine und Fortschritte des Grünen Knopfs in den letzten fünf Jahren gefeiert und diskutiert, wie das staatliche Textilsiegel auch in Zukunft aktiv den Wandel hin zu einer nachhaltigeren und gerechteren Textillieferkette und bewusstem Konsum prägen kann. Verschiedenste Vertreter*innen aus Politik, Zivilgesellschaft, Privatwirtschaft und Standardorganisationen nahmen an der Veranstaltung in der Repräsentanz der GIZ in Berlin Teil. Die Konferenz bot den Stakeholdern eine wertvolle Gelegenheit zum Dialog und Austausch, um Synergien in der Umsetzung von unternehmerischen Sorgfaltspflichten zu schaffen. 

Die Parlamentarische Staatssekretärin des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Dr. Bärbel Kofler eröffnete die Jubiläumsveranstaltung mit einer Rede, in der sie betonte, wie stark der Grüne Knopf die gesetzliche Landschaft mitgeprägt hat. Durch die Einbindung unternehmerischer Sorgfaltspflichten in seine Prüfstandards hat das Textilsiegel nicht nur die Messlatte für Produktionsstandards in der Lieferkette höher gesetzt, sondern auch den gesetzlichen Diskurs über Sorgfaltspflichten aktiv mitbestimmt und vorangetrieben. Im Veranstaltungsprogramm folgte eine Panel-Diskussion mit Frau Dr. Kofler, Johanna von Stechow, Leiterin der Unternehmensverantwortung Tchibo, und Michael Windfuhr, stellvertretender Direktor des Deutschen Instituts für Menschenrechte (DIMR). Als Vertreter verschiedener Interessengruppen teilten die drei Expert*innen ihre Erkenntnisse der letzten fünf Jahre und ihre Perspektiven zur Weiterentwicklung des Grünen Knopfs. Frau von Stechow erläuterte dabei die Sichtweise der Unternehmen und wie viel der Grüne Knopf auf Unternehmensebene angestoßen hat und welche Prozesse das Siegel beeinflusst. Die Key Message der Podiumsdiskussion war, dass das staatliche Textilsiegel trotz und gerade wegen wachsender Nachhaltigkeitsregulierung relevant bleibt. Der Grüne Knopf möchte weiterhin vorangehen und Unternehmen fordern, aber auch in der Erfüllung der Ansprüche anleiten und unterstützen. 

Anschneiden der Jubiläumstorte durch Dr. Kofler

© Kerstin Kater

Teil der Veranstaltung war ebenfalls ein Input von Jennifer Schappert, Partnerin bei Due Diligence Design, zu aktuellen regulativen Entwicklungen auf EU-Ebene. Im Anschluss daran gab Lucia de Carlo, Leiterin des Referats 120 „Nachhaltige Transformation globaler Lieferketten“ im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), einen Ausblick auf die zukünftigen Schwerpunkte des Siegelgebers BMZ. 

In drei Break Out Sessions konnten die Teilnehmenden Bedürfnisse und Interessen austauschen und an konkreten Ergebnissen im Hinblick auf die Zukunft des Grünen Knopfs arbeiten. So befasste sich einer der Workshops mit der Fragestellung wie die Themen Kreislaufwirtschaft und Klima in den bestehenden Grüner-Knopf-Kriterien weiter verankert werden können. Denn angesichts zunehmender Regulierung auf europäischer und internationaler Ebene, wie beispielsweise durch den European Green Deal oder die EU-Textilstrategie, kommen im Bereich Ökodesign, Recycling und Abfallbewirtschaftung in den nächsten Jahren einige Auflagen auf Unternehmen zu. Der Grüne Knopf beinhaltet bereits erste Anforderungen an den Faser- und Materialeinsatz von Rezyklaten. Die Impulse aus den Break Out Sessions werden gesammelt und in der Weiterentwicklung des Grünen Kopfs aufgegriffen. Das staatliche Textilsiegel entwickelt sich kontinuierlich weiter, um sich an veränderte Rahmenbedingungen anzupassen, verantwortungsvolles Handeln als Norm voranzutreiben und textile Lieferketten langfristig zu transformieren.