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Grüner-Knopf-Austausch 2025 - Gemeinsam die Zukunft des Grünen Knopfs prägen

 

Wie können die erhöhten Anforderungen der Stufe B des Grünen Knopfs umgesetzt werden? Welche Rolle spielt Audit Fatigue für unternehmerische Sorgfaltspflichten? Wie entwickelt sich der Grüne Knopf in Zukunft? Diese und viele weitere Fragen standen im Zentrum des diesjährigen Grüner-Knopf-Austauschs am 14. Mai 2025.  

Eine Vielzahl von Unternehmen, die Grüner-Knopf-Produkte führen, die Geschäftsstelle des Grünen Knopfs sowie das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) fanden sich in Berlin zusammen, um im Sinne ko-kreativer Mitgestaltung und kollektiven Lernens als Grüner-Knopf-Community in den Austausch zu treten. Im Fokus standen dabei zwei zentrale Themen: die erhöhten Anforderungen der Stufe B sowie die Zukunft des Grünen Knopfs. 

GK Austausch_Gruppenfoto

 

Stufe B – Anforderungen gemeinsam angehen  

Der dritte und abschließende Teil der Masterclass zu den neuen Anforderungen der Stufe B des Standards macht deutlich: Die Anforderungen steigen – und mit ihnen der Bedarf nach Orientierung und Austausch. In interaktiven Workshops und Gruppenarbeiten beschäftigten sich die Teilnehmenden daher mit folgenden Schwerpunkten:  

Transparenz & Informationsfluss in tiefen Lieferketten 

Ein zentrales Diskussionsthema war die Herausforderung beim Mapping der eigenen Lieferkette über Tier 2 hinaus. Mehrere Unternehmen berichteten, dass Zulieferer notwendige Informationen nicht weitergeben. Eine Erkenntnis aus dem Austausch: Transparenz und aktive Unterstützung gelten als Voraussetzung für die Zusammenarbeit mit Lieferanten, um Anreiz, Vertrauen und Verantwortung zu fördern.  

Workshop_transparenz_informationsfluss

 

Kooperation mit externen Stakeholdern 

Der Aufbau tragfähiger Partnerschaften ist entscheidend – sei es mit Gewerkschaften, Zivilgesellschaft oder Brancheninitiativen – insbesondere für die stärkere Einbindung von lokalen Stakeholdern in den Produktionsländern. Gemeinsam diskutierten die Teilnehmenden, wie solche Kooperationen auf Augenhöhe aussehen und wie man Zulieferer aktiv unterstützen kann, statt nur Anforderungen zu stellen. 

 

Unterstützung von Zulieferern

Workshop_Indikatoren

 

Beschwerdemechanismen & Lückenanalyse 

Beschwerdemechanismen wie der ACCORD wurden von den teilnehmenden Unternehmen positiv bewertet – aber sie werfen auch Fragen auf: Wenn keine Beschwerden eingehen, ist das ein Zeichen, dass es tatsächlich keine Beschwerden gibt oder ein Hinweis auf mangelnde Bekanntheit oder Zugänglichkeit? Diskutiert wurde daher, wie wichtig Schulungen von Mitarbeitenden vor Ort sind, um Missstände frühzeitig zu erkennen sowie über die Nutzung und Funktionsweise der Beschwerdemechanismen aufzuklären.  

 

Blick nach vorn: Die Weiterentwicklung des Grünen Knopfs 

Der Nachmittag stand ganz im Zeichen der Zukunft des Grünen Knopfs – seiner Weiterentwicklung. Insbesondere die künftige Vision und Mission sowie das herausfordernde Thema Audit Fatigue bestimmten dabei den zweiten Teil des Austauschs.  

Im Rahmen einer ko-kreativen Brainstorming-Session entwickelten die Teilnehmenden gemeinsam erste Ideen und brachten ihre Perspektiven für die zukünftige Vision und Mission des Siegels aktiv mit ein. Dabei wurde klar: Der Grüne Knopf soll auch künftig Orientierung bieten, Vertrauen schaffen und Wirkung entfalten – sowohl für Unternehmen als auch für Verbraucher*innen. 

Workshop_Vision_Mission

 

Die Rolle von Audit Fatigue in unternehmerischer Sorgfalt  

Aus der Praxis heraus berichteten Unternehmen von einer zunehmenden Prüfungsdichte ihrer Zulieferer. Diskutiert wurde, welche Prozesse zu dieser Überlastung beitragen und wie Unternehmen den Druck auf Lieferanten reduzieren können. Im Austausch zeigten sich entsprechend sowohl Nutzen als auch Grenzen bestehender Auditverfahren: So werden die Auditberichte, etwa von amfori oder SEDEX, von den Unternehmen genutzt und als hilfreich wahrgenommen. Gleichzeitig wurde deutlich, dass bestimmte Themen wie beispielsweise die Gewährleistung von Gewerkschaftsfreiheit durch klassische Audits nur unzureichend abgedeckt werden können. Insbesondere bei Zulieferern ohne Zertifizierungen braucht es hierzu ergänzend Fragebögen als ein wichtiges Instrument zur Informationsgewinnung. 

Workshop_Auditfatigue

 

Danke an die Grüner-Knopf-Community! 
Der Austausch 2025 hat erneut gezeigt: Der Grüne Knopf lebt von den Ideen, Fragen und Anregungen seiner Community. Die Bereitschaft, offen über Herausforderungen zu sprechen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln, ist ein starkes Signal für einen robusten und transparenten Standard.  

Wir danken allen Beteiligten für den für den engagierten Austausch, die ehrlichen Einblicke und die zahlreichen Impulse.  

Fragenrunde_Unternehmen