3 Fragen an
Carolin Franitza | OEKO-TEX® Association
Carolin Franitza studierte Textil- und Bekleidungsmanagement in Mönchengladbach und ist seit 2022 Stakeholder-Managerin bei der OEKO-TEX® Association. OEKO-TEX® ist mit seinen Siegeln OEKO-TEX® MADE IN GREEN seit 2019 im Meta-Siegelansatz des Grünen Knopfs anerkannt. Als anerkannte Siegel kamen mit dem Grünen Knopf 2.0 OEKO-TEX® STANDARD 100 und OEKO-TEX® ORGANIC COTTON hinzu. Unternehmen können ihre textilen Produkte erst dann mit dem Grünen Knopf ausloben, wenn sie die Anforderungen an unternehmerische Sorgfaltsprozesse des Grünen Knopfs erfüllen und darüber hinaus nachweisen, dass ihre textilen Produkte über ein vom Grünen Knopf anerkanntes Siegel, wie z.B. OEKO-TEX® und seine Siegel, verfügt. Darauf basiert der Meta-Siegelansatz des Grünen Knopf. Außerdem hat OEKO-TEX® im Jahr 2021 eine Zertifizierung für unternehmerische Sorgfaltspflichten eingeführt. Im Zuge des fünfjährigen Jubiläums des Grünen Knopfs, haben wir daher Carolin Franitza gefragt, welchen Einfluss der Grüne Knopf auf OEKO-TEX® und seine Siegel hatte.
1. Heute feiern wir das fünfjährige Bestehen des Grünen Knopfs. Im Meta-Siegelansatz des Grünen Knopfs sind 20 Siegel anerkannt, darunter auch Siegel von OEKO-TEX®. Wie blicken Sie bei OEKO-TEX® auf die Einführung des Grünen Knopfs zurück und welche Impulse hat er für ihre eigene Weiterentwicklung gegeben?
Der Grüne Knopf hat über seinen Meta-Siegelansatz bestehende Siegel wie OEKO-TEX® STANDARD100, OEKO-TEX® ORGANIC COTTON und OEKO-TEX® MADE IN GREEN erfolgreich integriert, um Produkt- und Prozessanforderungen zu verifizieren und diese durch unternehmerische Sorgfaltspflichten zu ergänzen. Dadurch sollen doppelte Audits vermieden und Unternehmen spürbar entlastet werden. Der Meta-Siegelansatz ist somit ein bedeutender Meilenstein, der sowohl die Sicherheit für Verbraucher*innen als auch die Stabilität von Lieferketten stärkt, während er gleichzeitig effizientere Arbeitsprozesse ermöglicht. Die Zusammenarbeit von Industrie, Politik und Wissenschaft ist entscheidend, um die Nachhaltigkeit in der Industrie weiter voranzutreiben.
2. Welche Auswirkungen und welchen Mehrwert hatte die Einführung des Grünen Knopf auf Ihre Siegel von OEKO-TEX®?
Die Einführung des Grünen Knopfs hat das Bewusstsein für Nachhaltigkeit in der Textilbranche weiter geschärft und die Bedeutung von OEKO-TEX®-Standards zusätzlich hervorgehoben. Die Anerkennung unserer Zertifizierungen im Kontext des Grünen Knopfs bestätigt die Relevanz und Verlässlichkeit unserer Labels, was das Vertrauen in unsere Arbeit weiter stärkt.
3. Welche Stakeholder profitieren von den in den OEKO-TEX® Siegeln festgelegten Anforderungen? Welche Verbesserungen ergeben sich daraus für Grüner-Knopf-Produkte, die für die Produktauslobung auf OEKO-TEX® Siegeln basieren?
Unternehmen, die sowohl den Grünen Knopf als auch OEKO-TEX®-Zertifikate besitzen, profitieren von einer umfassenden Abdeckung von Nachhaltigkeitsaspekten. Während OEKO-TEX® MADE IN GREEN spezifische Produkt- und Produktionsaspekte abdeckt, u.a. in den Bereichen Kinderarbeit, Mutterschutz, Chemikalien und Arbeitsrechte, erweitert der Grüne Knopf diesen Ansatz durch die Berücksichtigung sozialer und ökologischer Anforderungen an die gesamte Unternehmensführung, ähnlich wie OEKO-TEX® RESPONSIBLE BUSINESS. Die Kombination dieser Standards steht für hohe Produktsicherheit als auch für eine vorbildliche nachhaltige Unternehmensführung. Verbraucher*innen werden durch sichere und nachhaltige Produkte geschützt, Unternehmen stärken ihre Marktposition durch erhöhte Glaubwürdigkeit, und die Lieferkette erfährt durch strengere Standards und Transparenz eine Verbesserung.